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# INTERVIEW

Wo hört eigentlich die Freundschaft auf, Timm Suess?

Timm Suess ist Senior Manager Talent Acquisition and Analyst bei der Baloise Group in Basel. Mit ihm haben wir die Kommunikation für Friends4Baloise entwickelt. Wir sprachen mit Timm über seine konzeptionellen Ideen und über die ersten Ergebnisse dieses Mitarbeiterempfehlungs-Programms.

Timm, in Deutschland sagt man oft, beim Geld hört die Freundschaft auf – und manchmal hat man das Gefühl, sie hört sogar schon beim Job auf. Wie ist es denn in der Schweiz?
Also hier bei uns bei der Baloise ist das ganz bestimmt nicht so – eher im Gegenteil: Viele Freundschaften beginnen sogar hier im Job – aus Kollegen werden Freunde. Das liegt wohl an dem allgemeinen Umgang miteinander: Wertschätzung, Offenheit, Direktheit – solche Dinge sind bei uns sehr wichtig. Da fällt es einfach leichter, im Kollegen auch den Menschen zu sehen und dann vielleicht sogar den Freund zu finden.

Aus Kollegen werden Freunde – die Umdrehung war dann konsequenterweise der Grundgedanke für Friends4Baloise, oder?
Ja, unsere Mitarbeiter passen zu uns – da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch unter den Freunden unserer Mitarbeiter einige zu uns passen. Wer das ist, das wissen unsere Mitarbeiter selbst am besten. Das macht die Arbeit in der Rekrutierung einfacher – die Vorselektion zur kulturellen Passung übernehmen unsere Mitarbeitenden; so bekommen wir mehr gut qualifizierte Kandidaten. 

Was genau motiviert denn Mitarbeiter, einem Freund einen Job bei der Baloise zu empfehlen
Am meisten natürlich die Aussicht, künftig mit Freunden auch spannende Aufgaben zu teilen und noch mehr Zeit miteinander zu verbringen. Oder einfach zu wissen, dass jemand, den sie schätzen, in einer so tollen Unternehmung arbeitet wie sie. In der Kommunikation zu Friends4Baloise spielen wir viel damit – z.B. mit Situationen in der Kantine. Bei unseren Mitarbeitern kommt das sehr gut an. Sie können sich gut vorstellen, die Mittagspause mit Freunden zu verbringen. Sie tun es gewissermaßen auch jetzt schon.

Du sagst, es kommt gut an – was heißt das denn konkret?
Friends4Baloise hat vom Start weg die Erwartungen übertroffen: In der ersten Woche meldeten sich 20% der gesamten Belegschaft in der Schweiz an – damit hatten wir unser 6-Monatsziel bereits erreicht. Pro Woche werden unsere Stellen knapp 40 Mal von Mitarbeitenden geteilt. Drei Stellen konnten bereits besetzt werden.

Was macht denn den Erfolg des Programms aus – Konzept, Kommunikation oder was?
In erster Linie begeisterte Mitarbeiter, die die Unternehmung gerne weiterempfehlen. Ohne die geht natürlich gar nichts. Natürlich auch eine HR-Abteilung, die die Mitarbeitenden immer wieder zu Empfehlungen motiviert. Und dann ist es das Gesamtpaket – Konzept, Kommunikation und ein ganz einfacher Prozess. Wir nutzen dazu den xing Empfehlungsmanager – der liefert ein ordentliches, belastbares Gerüst für ein solches Programm und ist für Mitarbeiter unkompliziert und direkt. Unser Regelsystem und unsere Prämien haben wir komplett überarbeitet – keine bürokratischen Spiessrutenläufe mehr, und neben Cash-Prämien gibt es neu auch Erlebnisgutscheine. Das bleibt länger in Erinnerung.

Vielen Dank für diese Einblicke, Timm – und weiter viel Erfolg mit Friends4Baloise!

Die Baloise Group und das employer branding lab arbeiten bereits seit 2013 zusammen an der Attraktivität der Arbeitgebermarke der Baloise – von der Employee Value Proposition bis zu zahlreichen Kommunikationsmitteln im digitalen und klassischen Bereich. Auch beim Mitarbeiterempfehlungsprogramm Friends4Baloise unterstützten wir Timm Suess und sein Team bei der Umsetzung der Maßnahmen.